Jedes Jahr fährt eine Gruppe Schülerinnen und Schüler des Q1-Jahrganges der Voß-Schule und der Weberschule für vier Wochen im September/Oktober nach Lawrence, der Partnerstadt von Eutin. Nachdem einige Schülerinnen und Schüler aus Lawrence im Juni des vergangenen Jahres bereits bei uns gewesen waren, fand der Gegenbesuch dann im Herbst statt. Die Schülerinnen und Schüler wohnen bei Gastfamilien und gehen in einer der drei High Schools in Lawrence zur Schule. Somit können sie das Leben in einer „typisch amerikanischen“ Stadt direkt erleben. Neben dem Schulbesuch stehen auch verschiedene Ausflüge und andere Aktivitäten auf dem Programm. Nach drei Wochen in Lawrence besucht die Gruppe noch eine Großstadt im Westen der USA, u.a. Chicago, Washington D.C. oder wie im vergangenen Jahr, New York City.
Hier finden Sie einige Eindrücke des letzten Austausches.
Bericht von Emma
Der Amerika-Austausch mit der Eutiner Sister City Lawrence im September und Oktober 2022 war sehr bereichernd und eine andere, aber super interessante Erfahrung. Ich habe mich sehr gefreut, meine Austauschschülerin wiederzutreffen, die mich bereits im Juni hier besucht hat, und endlich ihre Familie kennenzulernen. Sie haben mich unglaublich freundlich empfangen und ich habe mich direkt sehr wohl und willkommen gefühlt. Generell waren die Amerikaner zuvorkommend, offen und wirklich
gesprächsfreudig. Wir waren drei Wochen bei unseren Austauschschülern in Lawrence, Kansas, untergebracht und haben auf dem Rückflug einen fünftägigen Stopp in New York gemacht. Während der Zeit in Lawrence habe ich mit meiner Hostsister Eliza die Lawrence Highschool besucht. Ich habe einige Kurse mit ihr belegt, besonders Engeneering und Culinary (Kochen) waren sehr interessant für mich, da dies Kurse sind, die an deutschen Schulen eher nicht angeboten werden. Ich habe beispielsweise den Bau einer Achterbahn aus Klopapierrollen und anderen Alltagsgegenständen miterlebt oder kleine Käsekuchen-Muffins gebacken. Im Allgemeinen war es eine schöne Erfahrung, ein anderes Schulsystem mit seinen Vor- und Nachteilen zu erleben.
Auch die Ausflüge mit dem Austausch nach Topeka und Kansas City sind mit der Hilfe der Hostparents sehr gelungen gewesen. Wir haben das Kapitol in der Hauptstadt von Kansas, Topeka, und das World War One Museum in Kansas City besucht, so haben wir noch etwas mehr über die Geschichte und Kultur der Region und der USA gelernt.
Außerdem wurden wir vom Homecoming-Ball über eine frühe Halloweenparty und ein wirklich leckeres, frühes Thanksgiving mit jeglichen typisch amerikanischen Traditionen vertraut gemacht. Generell war das Essen in den USA superlecker. Unser Aufenthalt in New York begann mit einem unglaublich schönen Anflug mit Sonnenuntergang. Wir haben in einem kleinen und gemütlichen Hostel in Queens übernachtet. Von dort aus sind wir zu den zahlreichen Sightseeing-Trips mit Zielen wie Freiheitsstatue, Grand-Central-Station, Empire State Building bei Nacht, Central Park, One World Trade Center, 9/11 Memorial, China Town, Brooklyn Bridge, Rockefeller Center, Brooklyn, MoMa und dem Timessquare gestartet. Wir sind sehr viel gelaufen, haben aber wunderschöne und bekannte Orte und Sehenswürdigkeiten in Person sehen können. New York ist unglaublich vielfältig und so eindrucksvoll.
Zusammenfassend war der Austausch wunderschön, beeindruckend und lehrreich. Ich konnte sehr viel mitnehmen und werde auch in Zukunft diese einzigartige Erfahrung mit allen positiven und negativen Aspekten wertschätzen. Ich bin sehr dankbar, ein Teil dieses Austausches gewesen zu sein.
Bericht von Muriel
Der Austausch in die USA war eine sehr tolle und bereichernde Erfahrung. Wir waren drei Wochen in Lawrence in dem Staat Kansas mitten in den USA bei einer Gastfamilie. Danach haben wir uns eine knappe Woche in New York angeguckt.
Einige von uns hatten bereits im Sommer einen amerikanischen Schüler für drei Wochen aufgenommen. Dadurch kannte man in den USA schon ein paar Leute. Ich hatte allerdings keinen Austauschschüler in Deutschland und wurde einer Gastfamilie zugeteilt. Dabei hatte ich sehr großes Glück, da meine Gastfamilie sehr nett und gastfreundlich war.
Ich bin jeden Tag mit meiner Gastschwester zur Schule gegangen. Jeder Schüler hatte seinen eigenen individuellen Stundenplan, wodurch wir nur wenig Unterricht hatten. Besonders interessant war die „Nursing class“. Das ist ein Fach, bei dem die Schüler eine Art Krankenschwesternschulung haben (wie ein normales Schulfach), praktisch wie theoretisch. Außerhalb der Schule haben wir sehr viele Sachen unternommen. Wir sind durch die Stadt gegangen, waren auf Märkten und haben viele Restaurants besucht.
Anders als bei uns besitzt dort fast jeder Schüler ein eigenes Auto. Alleine Autofahren ist dort auch schon ab 15 Jahren erlaubt. Deshalb unternimmt man dort alles mit dem Auto. Sport war den Amerikanern sehr wichtig. Jedes Wochenende war ich bei einem Football oder Volleyball Game. In der Woche haben die Sportler häufig fünfmal die Woche Training und noch Spiele. In den USA läuft der Sport aber meistens von der Schule aus. Es gibt nur wenig Vereinssport.
Außerhalb der Stadt Lawrence konnte man viele Farmen sehen. Der Opa meiner Austauschschülerin besitzt ebenfalls eine, die wir besucht hatten. So eine Farm hat, wie man es sich vorstellt, Kühe, Pferde, Hühner und eine riesige Fläche.
Als man dann in New York ankam, hat einen das komplette Gegenteil begrüßt. Unzählige Hochhäuser und Menschenmassen. In New York haben wir in einem Hostel gewohnt. Gefrühstückt haben wir meistens in Manhatten in unterschiedlichen Läden. Wir haben dort sehr viel Sehenswürdigkeiten besichtigt, die Freiheitsstatue, das World Trade Center, den Times Square, das Empire State Building und vieles mehr. Es war sehr beeindruckend.
Insgesamt war der Austausch eine sehr positive Erfahrung. Auch wenn man am Anfang unsicher ist, sollte man, wenn man die Möglichkeit hat, unbedingt teilnehmen. Im Endeffekt war der Austausch viel besser als ich erwartet habe.
Bericht von Frida
Verreisen gehört zu unserem heutigen Alltag, die Möglichkeit an einem.Schüleraustausch der Städtepartner Eutin und Lawrence teilzunehmen bedeutet jedoch viel mehr, eine einmalige Gelegenheit Land und Leute, Kultur und Sport, Politik und nicht zu vergessen die Essgewohnheiten der Amerikaner mit allen Facetten kennen zu lernen. Die englische Sprache entwickelt sich im Familienalltag zwanglos und Wochen vor Ort sind eine lange Zeit sich immer besser zu verstehen. Meine Austauschfamilie war sehr darum bemüht, dass es mir bei Ihnen gut geht. Sie haben sich um vegetarisches Essen für mich gekümmert, obwohl regelmäßiger Fleischkonsum vor allem im zentralen Amerika eine Selbstverständlichkeit ist. Sie sind mehrfach zu einem Eisessen mit mir gefahren und so wurde über die Zeit unsere Gemeinsamkeiten von leckerem Essen deutlich. Ich lebte in eine sehr republikanisch geprägte Familie und, wenn ich ehrlich bin, konnte ich mich an den Gedanken von Waffen zur Selbstverteidigung im Haus nur schwer gewöhnen, was aber schließlich nie groß zum Thema wurde. Der Austausch führte nicht nur bei mir zu einer neuen Familie, die mich jederzeit unbegrenzt aufnehmen würden. Weitere Besuche innerhalb der Austauschgruppe sind schon in Planung. In Lawrence gibt es drei Schulen, welche am Austauschprogramm teilnehmen: die beiden staatlichen Highschools Lawrence High School und die Lawrence Free State, als auch die private katholische Schule Bishop Seabury Academy, die bei den Schülern nur „Seabury“ genannt wird. Ich hatte die Gelegenheit mit meiner Austauschschülerin Cambill einige Kurse an der privaten Schule zu besuchen. Besonders gefallen hat mir das Engagement der amerikanischen Schüler und Lehrkräfte, den deutschen Austauschschülern das Gefühl zu geben, willkommen zu sein. Ich hatte eine Beraterin, die mir bei der Auswahl der Kurse geholfen hat und die mir auch sonst täglich für sämtliche Fragen zur Verfügung stand.
Ein großer Unterschied zwischen dem deutschen und amerikanischen Schulsystem sind die Bemühungen neben den klassischen Fächern wie Mathematik und Biologie, auch andere Fächer wie Ethik, Kreativität und natürlich den Sport zu fördern. Somit entstehen viele Attraktionen, die direkt mit den Schulen verbunden sind. Ich konnte ein Chorkonzert besuchen und bei mehreren Volleyballspielen der Schulmannschaft zuschauen. Ein Highlight war der Besuch eines riesigen Footballstadiums mit tausenden Zuschauern, es spielte die College Mannschaft aus Lawrence,
die „Jayhawks“, und die Stimmung war natürlich überwältigend als sie gewannen. Neben den Aktivitäten in der Schule habe ich auch die Ausflüge mit meinen Mitschülern und den amerikanischen Schülern nach Kansas City, Topeka und später zum Abschluss der Reise nach New York sehr genossen. Großstädte in den USA haben ihre ganz eigene Ausstrahlung, besonders bemerkenswert fand ich, dass wir in Kanas City und in Lawrence von fremden Personen angesprochen wurden, ob wir die deutschen Austauschüler aus Eutin wären. Anschließend berichteten die Menschen, dass zum Beispiel Großvater aus Deutschland ausgewandert sei. Abschließend kann ich sagen, dass die Reise viele neue Erfahrungen und Erlebnisse mir gegeben hat. Neben der Möglichkeit neue Freundschaften mit amerikanischen Jugendlichen zu schließen, konnte man außerdem meine Mitschülerinnen und Mitschüler so lange in so besonderer Umgebung näher kennenlernen.
Ich würde den Schüleraustausch jedem empfehlen, der bereit ist, sich auf dieses Abenteuer in den USA einzulassen