Am Dienstag Vormittag besuchte die Klasse Q2d der Johann-Heinrich-Voß-Schule die Hospizinitiative Eutin e.V. in der Albert-Mahlstedt-Straße, um sich über die Arbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Ort zu informieren. Sterben, Tod und Trauer sind nicht nur Erfahrungen betagter Menschen, sondern begegnen uns in jedem Alter.
Wie gehe ich damit um, wenn ein geliebter Mensch stirbt? Wie kann ich ihn unterstützen, wie kann mir und meiner Familie die Hospizinitiative helfen?
Die 1. Vorsitzende Brigitte Maas erklärte vorab die Arbeitsweise und Finanzierung eines Vereins. Darüber hinaus wurde deutlich, wie notwendig die ehrenamtliche Unterstützung ist.
Die Trauercafé-Verantwortliche Brigitte Schwanholz berichtete aus ihrer langjährigen ehrenamtlichen Tätigkeit für die Hospizinitiative, zunächst in Dithmarschen, seit vielen Jahren in Eutin.
„Ergeben sich auch Freundschaften aus der intensiven Betreuung der trauernden Menschen“, fragte ein Schüler? „Ja, das passiert. Durch die persönliche Nähe entsteht nicht immer, aber manchmal eine intensive Verbindung“, so Brigitte Schwanholz.
„Wie grenzt man sich von den Schicksalen der Sterbenden und der Trauernden ab?“, wollte eine Schülerin wissen. „Durch die professionelle Ausbildung zur Sterbe- und-Trauerbegleiterin und meine langjährige Erfahrung“, antwortete Frau Schwanholz.
„Wie geht man als Angehöriger bzw. Trauernder mit eventuellen Schuldgefühlen um, z.B. bei vorangegangenem Streit?“, war eine weitere Frage eines Schülers.
Schuld sei ein großes Thema der Trauerarbeit, das viel Raum einnimmt. In Gesprächen soll ein Weg gezeigt werden, wie man mit Schuld umgehen kann und diese verarbeitet.
Neben der Trauerkochgruppe „Trauer&Klöße“ sowie der Trauerwandergruppe berichteten Wiebke Kayser-Bauch als hauptamtliche Hospizfachkraft sowie Gabriele Kastner-Riegert und Christine Naujoks von der Kinder- und Jugendtrauerarbeit. „Kinder und Jugendliche trauern anders, die Trauer kommt und geht. Zwischendrin wird auch viel gelacht. Und wichtig ist, dass sich die Kinder und Jugendlichen in der Hospizinitiative in einem geschützten Raum befinden, in dem sie so sein dürfen, wie sie sich gerade fühlen.“
Der Besuch der Hospizinitiative brachte alle zum Nachdenken.
Die Frage von Brigitte Schwanholz zum Ende des Besuchs: „Was nehmt ihr von diesem Besuch mit?“, beantwortete eine Schülerin so: „Ich habe gelernt, dass Trauer auch etwas mit Freude zu tun haben kann.“
Die Klasse hat sich entschlossen, im Rahmen der schulinternen Aktion „Voß sozial“ die Besucherinnen und Besucher des nächsten Trauercafés im März mit selbstgebackenem Kuchen zu versorgen, um zu versuchen, damit ein wenig die Arbeit der Hospizinitiative zu unterstützen.